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Dr. Gabriele Lampert
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Akute lymphatische Leukämie

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Leukämie

Akute Leukämie

Unreife Leukozyten häufen sich im Knochenmark rasch an und breiten sich in vielen Geweben aus, so in Leber, Milz und Lymphknoten. Die Knochenmarksverdrängung führt zu einer schweren Anämie und Thrombozytopenie mit entsprechender Blutungsneigung. Die Leukozyten im peripheren Blut sind überwiegend Blasten. Die Gesamtleukozytenzahl kann erniedrigt, normal oder erhöht sein.

Die akuten Leukämien werden in zwei große Gruppen eingeteilt:
akute lymphoblastische Leukämie (ALL) und
akute myeloblastische Leukämie (AML).

Akute lymphatische Leukämie (ALL)
Definition: Die ALL entsteht durch Proliferation unreifer lymphatischer Stammzellen (Blasten). Sie infiltrieren Knochenmark, Lymphknoten, Leber, Milz, Hoden und die Wand der subarachnoidalen Venen.
Die ALL kommt vor allem bei Kindern unter 10 Jahren vor.
Symptome: Panzytopenie als Folge der Knochenmarksverdrängung führt zu: Anämie, hämorrhagischer Diathese, Abwehrschwäche und Infektionen, Lymphknotenschwellungen vor allem am Hals, Hepatosplenomegalie, Knochenschmerzen, Meningeosis leucaemia (→ Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Verschwommensehen, Doppelbilder)
Diagnose: Normochrome, normozytäre Anämie, Leukozyten können erhöht, aber auch normal oder erniedrigt sein; im Differentialblutbild finden sich u.U. Blasten. Entscheidend ist die Knochenmarksbiopsie.
Therapie: Ziel ist die Heilung. Dieses Ziel wird bei 70-90% aller Patienten durch Zytostatika-Therapie erreicht. Ergänzung der zytostatischen Therapie durch unterstützende Maßnahmen wie Infektprophylaxe, selektive Darmdekontamination, Hyperurikämie -prophylaxe und Substitution fehlender Blutbestandteile.
Wie erfolgreich die Therapie ist, läßt sich daran ablesen, ob die Blasten aus dem peripheren Blut verschwinden, die Thrombozyten ansteigen und die Hepatosplenomegalie sich zurückbildet.