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Dr. Gabriele Lampert |
Bewegungs-
apparat
Entwicklung
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Aufbau eines Röhrenknochens Knochenentwicklung
Die Struktur des ausdifferenzierten menschlichen Knochens entsteht nicht
primär. Zunächst wird in der Embryonalperiode, aber auch bei der
Knochenbruchheilung, Geflechtknochen gebildet. Im Geflechtknochen sind
die Anordnung der Blutgefäße und der Verlauf der Kollagenfaserbündel
ungeordnet, er entspricht einem erhärteten, faserreichen Bindegewebe.
Der Geflechtknochen kann durch eine direkte desmale oder durch eine
indirekte chondrale Knochenbildung entstehen.
Desmale Ossifikation
Hierbei finden folgende Vorgänge statt:
Einzelne Mesenchymzellen bilden sich zu Osteoblasten, d.h. knochenbildenden
Zellen um. Jeder Osteoblast scheidet um sich herum Grundsubstanz ab
(=Osteoid). Extrazellulär gebildete Kollagenfasern werden in das Osteoid
eingeschlossen. Durch Ausfällung von Kalksalzen kommt es zur Ausbildung
von Ossifikationskernen (Verknöcherungskernen). Durch weitere Osteoidbildung
und Verkalkung bilden sich schließlich Knochenbälkchen, die später in
Verbindung treten und eine Spongiosa bilden. Als letztes wird die äußere
und innere Knochenschale gebildet.
Die desmale Ossifikation findet nur beim Fötus statt! Um dem Wachstum des
jungen Individuums folgen zu können, muß der Knochen mehrfach umgebaut
werden. Dies erfolgt über Osteoklasten (knochenauflösende Zellen) und
Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen).
Chondrale Ossifikation
Vorläufer der chondralen Ossifikation ist ein hyalinknorpeliges Modell.
Der Umbau in Knochensubstanz erfolgt durch perichondrale und chondrale
Verknöcherung. Bei der perichondralen Verknöcherung des Röhrenknochens
findet die Verknöcherung ringförmig um das Knorpelmodell statt. Als
Endergebnis entsteht eine Knochenmanschette im Diaphysenbereich, auf
deren Grundlage der Knochen in die Dicke wächst. Die Umwandlung des
Knorpelmodells selbst erfolgt durch echondrale Ossifikation. Dabei werden
die Knorpelzellen durch Chondroklasten (knorpelauflösende Zellen) abgebaut
und durch Osteoblasten zuerst in Geflechts- und dann in Lamellenknochen umgewandelt.
Die meisten Knochen des Menschen werden durch chondrale Ossifikation angelegt.
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