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Dr. Gabriele Lampert
Bewegungsapparat
Rheumatische Erkrankungen
Arthritis urica (Gicht)
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Arthritis urica (Gicht)
Definition: Die Gicht ist eine chronische Stoffwechselstörung, die mit einer Erhöhung der Harnsäure im Blut einhergeht. Die erhöhte Harnsäure führt zur Ablagerung von Urat (Natriumsalz der Harnsäure) im Bewegungsapparat, in den Weichteilen und in der Niere. Die Krankheit tritt auch auf bei Nierenfunktionsstörungen und Tumoren mit starkem Zellzerfall.
Ursachen: Ererbte oder erworbene Anomalien des Purinstoffwechsels verursachen die Hyperurikämie. Bei den meisten Gichtpatienten liegt der Hyperurikämie eine übermäßige Purinsynthese zugrunde, bei den anderen eine verminderte Nierenclearance für Harnsäure.
Symptome:
Akute Gichtarthritis:
Beginn meist nachts oder frühmorgens mit heftigen Schmerzen, in zwei Drittel der Fälle im Großzehengrundgelenk, aber auch der Mittelfuß, das Sprunggelenk, das Knie, das Handgelenk und der Ellenbogen sind häufige Lokalisationen. Die ersten Anfälle betreffen nur ein Gelenk; später können zwei oder mehr gleichzeitig betroffen sein. Das betroffene Gelenk ist hochrot, oft teigig geschwollen, heiß und sehr druckschmerzhaft. Dauer des Anfalls meistens bis zum Morgen, evtl. auch einige Tage; Frösteln und mäßiges Fieber.
Chronische Gicht:
Mit dem Erscheinen der Tophi in den Gelenken und Sehnen und in deren Umgebung werden die symptomfreien Intervalle immer kürzer. Die Symptome der chronischen Gicht entwickeln sich - zusätzlich zu den rezidivierenden akuten Anfällen- als bleibende Gelenkdeformitäten.
Diagnose: Klinisches Bild, Nachweis der Hyperurikämie, Nachweis von Natriumurat- Kristallen im Gelenkpunktat oder Tophi (Uratablagerungen außerhalb eines Gelenks)

Therapie: Entzündungshemmende Medikamente, Colchicin, Gelenk ruhigstellen, feuchte kalte Umschläge, Diät, keinen Alkohol, viel trinken
Komplikation: Gichtnephropathie = Ablagerung von Urat-Kristallen im Nierenmark