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Dr. Gabriele Lampert
Bewegungsapparat
Rheumatische Erkrankungen
Chronische Polyarthritis
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Chronische Polyarthritis
Definition: Chronische, in entzünlichen Schüben verlaufende systemische Erkrankung des Bindegewebes,die sich in erster Linie an den Gelenken manifestiert.
Ursachen: Unklar, diskutiert werden immunologische Fehlreaktionen (Autoantikörperbildung = Antikörperbildung gegen körpereigenes Gewebe), infektiöse Ursachen und genetische Faktoren, 2% der Bevölkerung sind betroffen, Frauen 3x häufiger als Männer, Krankheitsbeginn zwischen dem 20-50 Lebensjahr
Pathologie: Die Synovialis ist in den befallenen Gelenken von Lymphozyten und Plasmazellen infiltriert. Zunächst finden sich diese Zellen in der Umgebung der kleinen Venen, später bilden sich Lymphfollikel mit Keimzentren. Diese Zellen synthetisieren den Rheuma-Faktor und andere Immunglobuline. Die Hyperplasie der vermehrt vaskularisierten Synovialis geht mit lokaler Erosion des Knorpels, des subchondralen Knochens der Gelenkkapsel und der Bänder einher. In der Gelenkflüssigkeit herrschen segmentkernige Leukozyten vor, die sonst nur spärlich vorhanden sind. Das Rheumaknötchen ist die charakteristische pathologische Veränderung. Man findet es im subkutanen Gewebe an Stellen, die Verletzungen besonders ausgesetzt sind.
Symptome: Meist schleichender Beginn, Abgeschlagenheit, subfebrile Temperaturen, Gewichtsverlust, Schwellung, Raynaud-Symptomatik, Überwärmung, Morgensteifigkeit, schmerzhafte Bewegungseinschränkung von kleinen Gelenken, zunächst Grund- und Mittelgelenke der Finger, dann Zehengrundgelenke, Fußgelenke, Ellenbogen-, Schulter-, Knie- und Hüftgelenke, HWS, im Spätstadium Fehlstellung, Versteifung, Verkrüppelung, Nervenkompression. Bei Frauen werden oft die ersten Symptome einer cP nach einer Schwangerschaft oder im Klimakterium beobachtet.
Diagnose: SG erhöht, RF positiv (80%), Röntgen, Knorpelschwund, Gelenkverschmälerung
Therapie: Ausschalten der schädigenden Reize, Antirheumatika, Immunsupressiva, Physiotherapie