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Dr. Gabriele Lampert
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Mumps Infektionskrankheiten Ornithose
Nosokomiale Infektion
Infektion, die im Zuge eines Aufenthaltes oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftritt.
Definition: Eine Infektion wird als nosokomial bezeichnet, wenn der Infektionstag (= Tag mit dem ersten Symptom) frühestens der Tag 3 des Krankenhausaufenthaltes ist.
Unterscheidung in:
Exogene Infektionen - Aufnahme der Infektionserreger direkt aus der Umgebung
Endogene Infektionen - Erreger gehören zur normalen Flora des Patienten, Infektionen treten auf, wenn das Immunsystem des Patienten geschwächt wird
Erreger: im Prinzip alle Mikroorganismen, die sich bei 37°C vermehren können,
multiresistente Keime wie Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE), multresistente Darmbakterien (ESBL-Keime)
Übertragungsweg: am häufigsten durch menschlicher Kontakt - Händedesinfektion!, kontaminierte Gegenstände, Tröpfcheninfektion - Mundschutz!
Symptome: Harnwegsinfekte bei liegendem Harnwegskatheder, Venenkatheterseptitiden, Lungenentzündungen (Beatmungspneumonien), Wundinfektionen nach Operationen
Therapie: schwierig, da viele Keime gegen die gängigen Antibiotika oder Virostatika resistent sind
Rechtliches: Nosokomiale Infektionen sind nach IfSG § 6 (3) nicht namentlich meldepflichtig, wenn zwei oder mehr Infektionen mit einem epidemischen Zusammenhang in einer stationären Einrichtung auftreten.
Nach § 7 (1) Nr. 52. ist der direkte Nachweis von MRSA aus Blut und Liquor; sowie von Enterobacterales und Acinetobacter spp. bei Nachweis einer Resistenz oder verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen bei Infektion oder Kolonisation namentlich meldepflichtig.