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Dr. Gabriele Lampert
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Kryptosporidose Infektionskrankheiten Läuse
Lambliasis, Lamblienruhr, Giardiasis
Die Lambliasis ist eine weltweit vorkommende Infektion des Dünndarms mit dem Parasiten Giardia lamblia. Die Erreger werden vorwiegend über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel aufgenommen.
Erreger: Giardia lamblia, gelegentlich findet man auch die Bezeichnung Lamblia intestinalis
Inkubationszeit: einige Tage bis zwei Wochen
Übertragungsweg: Die infektiösen Zysten werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt dann auf fäkal-oralem Wege, bei Kindern als Schmierinfektion. Auch Fliegen sind in der Lage, infektiöse Zysten zu übertragen.
Um sich mit Lamblien zu infizieren, muss ein Mensch mindestens zehn infektiöse Zysten aufnehmen. Die Magensäure stellt eine wichtige Abwehrbarriere gegen eine Infektion mit Lamblien dar. Wurde der Magen dennoch von den Zysten passiert, entstehen im Zwöffingerdarm, dem ersten Dünndarm-abschnitt, aus den Zysten nach ca. sieben Tagen die Trophozoiten und vermehren sich. Nach ca. drei bis vier Wochen sind dann in den unteren Dünndarmabschnitten die ersten Zysten, die sich aus den Trophozoiten gebildet haben, nachweisbar und werden mit dem Stuhl ausgeschieden.
Symptome: asymptomatisch oder Duchfall, auch Fettstühle, Malabsorption
Diagnose: mikroskopischer Nachweis der Zysten im Stuhl Gelingt der Erregernachweis im Stuhl nicht, und besteht auf Grund der Anamnese der hochgradige Verdacht auf eine Lamblieninfektion, müssen Sekret oder eine Schleimhautprobe aus dem Zwölffingerdarm, auf Trophozoiten untersucht werden.
Therapie: Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika aus der Gruppe der Nitroimidazole.
Rechtliches: Der Nachweis der Erreger ist nach § 7, Abschnitt 1, des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.