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Erkrankungen durch Norwalk-ähnliche Viren |
Norwalk-ähnliche Viren sind weltweit verbreitet. Sie sind für einen
Großteil der nicht bakteriell bedingten Gastroenteritis-Erkrankungen bei älteren Kindern
(ca. 30 %) und bei Erwachsenen (bis zu 50 %) verantwortlich. Norwalk- bzw. Norwalk-ähnliche
Viren sind häufige Ursache von akuten Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen,
können aber auch für sporadische Gastroenteritiden verantwortlich sein. Bei Säuglingen und
Kleinkindern stellen sie nach den Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Gastroenteritiden dar.
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Erreger: |
Norwalk-ähnliche Viren (Noroviren)
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Inkubationszeit: |
1 bis 3 Tage
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Übertragungsweg: |
Die Viren werden über den Stuhl des Menschen und über Erbrochenes ausgeschieden. Die
Übertragung erfolgt überwiegend fäkal-oral, bzw. über Tröpfchen bei Kotakt zum
Betroffenen während des Erbrechens. Die größte Rolle spielt die direkte Übertragung
von Mensch zu Mensch. Allerdings können Infektionen auch von kontaminierten Speisen
oder kontaminierten Gegenständen ausgehen. Die sehr rasche Infektionsaus- breitung
innerhalb von Gemeinschaften lässt darauf schließen, dass auch andere Übertragungswege
möglich sind, wie z. B. die aerogene Übertragung durch Bildung virushaltiger Aerosole
während des Erbrechens.
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Symptome: |
asymptomatisch oder akut beginnende Gastroenteritiden
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Leitsymptome: |
wäßrig, schleimige, stark stinkende Durchfälle
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Diagnose: |
Nachweis von Norwalk-ähnlichen Viren im Stuhl
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Therapie: |
symptomatisch durch Ausgleich des z. T. erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes
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Rechtliches: |
Nach § 6 (1) IfSG sind Krankheitsverdacht und Erkrankung an einer akuten
infektiösen Gastroenteritis meldepflichtig.
Der Nachweis der Erreger ist nach § 7 (1) des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.
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