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Dr. Gabriele Lampert
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Enteritis infectiosa Infektionskrankheiten Fleckfieber
Erkrankungen durch Norwalk-ähnliche Viren
Norwalk-ähnliche Viren sind weltweit verbreitet. Sie sind für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Gastroenteritis-Erkrankungen bei älteren Kindern (ca. 30 %) und bei Erwachsenen (bis zu 50 %) verantwortlich. Norwalk- bzw. Norwalk-ähnliche Viren sind häufige Ursache von akuten Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen, können aber auch für sporadische Gastroenteritiden verantwortlich sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern stellen sie nach den Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Gastroenteritiden dar.
Erreger: Norwalk-ähnliche Viren (Noroviren)
Inkubationszeit: 1 bis 3 Tage
Übertragungsweg: Die Viren werden über den Stuhl des Menschen und über Erbrochenes ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt überwiegend fäkal-oral, bzw. über Tröpfchen bei Kotakt zum Betroffenen während des Erbrechens. Die größte Rolle spielt die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch. Allerdings können Infektionen auch von kontaminierten Speisen oder kontaminierten Gegenständen ausgehen. Die sehr rasche Infektionsaus- breitung innerhalb von Gemeinschaften lässt darauf schließen, dass auch andere Übertragungswege möglich sind, wie z. B. die aerogene Übertragung durch Bildung virushaltiger Aerosole während des Erbrechens.
Symptome: asymptomatisch oder akut beginnende Gastroenteritiden
Leitsymptome: wäßrig, schleimige, stark stinkende Durchfälle
Diagnose: Nachweis von Norwalk-ähnlichen Viren im Stuhl
Therapie: symptomatisch durch Ausgleich des z. T. erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes
Rechtliches: Nach § 6 (1) IfSG sind Krankheitsverdacht und Erkrankung an einer akuten infektiösen Gastroenteritis meldepflichtig. Der Nachweis der Erreger ist nach § 7 (1) des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.